Das französische Pendant zum deutschen Fischers Fritz sind die scherzhaften Virelangues. Dabei geht es, wie im Deutschen auch, um die möglichst schnelle Aussprache komplizierter und oft sinnfreier Wortkombinationen zur Belustigung der Zuhörer. Französischsprachige Anfänger in der hohen Kunst der stolperfreien Zungenbrecher sollten mit einem einfachen Satz beginnen:
- Trois fraises fraîches et trois petites pipes fines. (Drei frische Erdbeeren und drei kleine feine Pfeifen.)
- Un chasseur sachant chasser doit savoir chasser sans son chien. (Ein Jäger, der zu jagen versteht, muss auch ohne seinen Hund jagen können.)
- Un pâtissier qui pâtissait chez un tapissier qui tapissait, dit un jour au tapissier qui tapissait: vaut-il mieux pâtisser chez un tapissier qui tapisse ou tapisser chez un pâtissier qui pâtisse? (Ein Bäcker, der bei einem Tapezierer, der tapezierte, backte, sagt eines Tages zum Tapezierer, der tapezierte: Ist es besser, bei einem Tapezierer, der tapeziert zu backen oder bei einem Bäcker, der bäckt zu tapezieren?)
Für Liebhaber der Virelangues empfiehlt sich eine Spezialform der Zungenbrecher, die so genannten Trompe-oreilles. Ähnlich komplex wie die Virelangues, sorgen die Trompe-oreilles zusätzlich für akkustische Täuschungen. Einige verdrehen den Sinn des gehörten Satzes:
- Mon père est maire de Mamère et mon frère est masseur. (Mein Vater ist der Bürgermeister von Mamère und mein Bruder ist Masseur.)
- Mon père est mère de ma mère et mon frère est ma soeur. (Mein Vater ist Mutter meiner Mutter und mein Bruder ist meine Schwester.)
- Qu'à bu l'âne au quai? - Au quai, l'âne a bu l'eau. (Was hat der Esel am Kai getrunken? - Am Kai hat der Esel Wasser getrunken.)
- Si ton tonton tond ton tonton, ton tonton tondu sera. (Wenn dein Onkel deinen Onkel kahl schert, wird dein Onkel kahl geschoren sein.)