Dienstag, 29. September 2009

Traumberuf Konferenzdolmetscher – Expertentipps für den Start

Was sollte man mitbringen, um ein guter Konferenzdolmetscher zu werden? Was muss man studieren? Welche Möglichkeiten und Chancen hat man im Berufsleben, wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Aleksandra Kwasnik und Andrea Wilming vom Verband der Konferenzdolmetscher (VKD im BDÜ) erläutern für den Expolingua-Blog alles Wichtige für angehende Konferenzdolmetscher. Im ersten Teil erklären die Expertinnen Grundsätzliches zum Berufsbild und wie der Weg zum Konferenzdolmetscher aussehen kann.


Wer sich für den Beruf des Konferenzdolmetschers entscheidet sollte, laut Aleksandra Kwasnik und Andrea Wilming, zunächst sehr gute Kenntnisse der Muttersprache und mindestens einer weiteren Sprache mitbringen. Wichtige Eigenschaften für das spätere Berufsleben sind aber auch Nervenstärke, Flexibilität und Durchhaltevermögen, geistige Beweglichkeit, Reaktionsschnelle, eine hohe Konzentrationsfähigkeit und gute Auffassungsgabe. Dolmetscher lernen nie aus, die Bereitschaft sich ständig weiterzubilden ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung.

Doch wie wird man Konferenzdolmetscher? Der klassische Ausbildungsweg ist ein Hochschulstudium (eine Übersicht mit Studienorten finden Sie hier). Der frühere Abschluss ‚Diplom-Dolmetschen’ ist inzwischen flächendeckend von den Abschlüssen ‚M. A. Konferenzdolmetschen’ bzw. ‚Master of Arts in Conference Interpreting’ abgelöst worden. Eignungstest müssen an fast allen deutschen Hochschulen absolviert werden und das Studium dauert etwa 10 Semester. Auslandsaufenthalte sind dabei erwünscht und gefördert.

Viele Studenten brechen das Dolmetschstudium ab, weil sie Studieninhalte wie in der Romanistik oder Anglistik erwarten. Im Studium wird man jedoch primär mit den verschiedenen Techniken des Dolmetschens vertraut gemacht und trainiert diese, ähnlich wie ein Leistungssportler seine Fähigkeiten trainiert. Grammatikkurse sind zwar ebenfalls dabei, Sprach- und Kulturkenntnisse sollten die Studenten aber bereits mitbringen und sich selbständig und kontinuierlich auf den neuesten Stand halten.

Wie viele Sprachen ein Dolmetscher beherrscht, lässt sich nicht verallgemeinern. Wer an einer deutschen Hochschule einen Abschluss im Fach Dolmetschen macht, meistert in der Regel eine A-, eine B- und eine C-Sprache.
Beim Dolmetschen wird zwischen aktiven und passiven Sprachen unterschieden. Zu den aktiven Sprachen (= Sprachen, aus denen und in die ein Dolmetscher dolmetscht) zählen die sog. A-Sprache (Muttersprache) und die sog. B-Sprache (eine Fremdsprache, die der Dolmetscher quasi auf Muttersprachler-Niveau beherrscht). Unter einer passiven Sprache, die auch als C-Sprache bezeichnet wird, versteht man eine Sprache, aus der ein Konferenzdolmetscher dolmetscht, ohne aktiv in diese Sprache zu dolmetschen.
Mit wie vielen Sprachen ein Dolmetscher arbeitet hängt letztlich ganz von dem jeweiligen Dolmetscher, seinem Wirkungsort und seinen Einsatzgebieten ab. Die beiden Expertinnen vom Verband der Konferenzdolmetscher dazu: „In den deutschen Simultankabinen bei der Europäischen Union arbeiten die Dolmetscher aus ihren drei, vier, fünf oder mehr C-Sprachen ausschließlich in ihre A-Sprache, das heißt ins Deutsche. Auf dem freien Markt in Deutschland dagegen wird eine Kabine in der Mehrheit der Fälle mit zwei oder drei Dolmetschern besetzt sein, die zwischen A- und B-Sprachen hin und her dolmetschen.“
Der Verband der Konferenzdolmetscher im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. besteht seit 2003 und vertritt die Interessen seiner Mitglieder und ganz allgemein des Berufsstandes der Konferenzdolmetscher, insbesondere in Deutschland gegenüber nationalen und internationalen Organisationen, Behörden, Körperschaften, Regierungen, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Er zählt derzeit über 350 Mitglieder (davon ca. 2/3 Vollmitglieder und ca. 1/3 Anwärter).

VKD im BDÜ im Internet: www.vkd.bdue.de
Im zweiten Teil, der in wenigen Tagen auf diesem Blog erscheinen wird, berichten Aleksandra Kwasnik und Andrea Wilming über den Arbeitsalltag eines Konferenzdolmetschers.

Mittwoch, 23. September 2009

Wie werde ich Dolmetscher oder Übersetzer?

Wer seine Sprachbegeisterung zum Beruf machen möchte, dem bietet eine Karriere als Dolmetscher oder Übersetzer spannende Möglichkeiten.

In Deutschland sind die Berufsbezeichnungen „Dolmetscher“ und „Übersetzer“ nicht gesetzlich geschützt. Dementsprechend vielfältig sind die Bildungs- und Karrierewege, auch Quereinsteiger sind bei diesen Sprachberufen nicht unüblich. Einige deutsche Universitäten bieten jedoch Bachelor- und Masterstudiengänge speziell für angehende Dolmetscher und Übersetzer an; diese sind je nach Universität jedoch recht unterschiedlich gestaltet.

Manche Hochschulen verlangen zudem von Studienbewerbern Nachweise über Sprachkenntnisse, andere halten sogenannte Eignungsfeststellungsprüfung. Formale Zulassungsbeschränkungen für grundständige Studiengänge gibt es aber nicht überall. So hat die Universität Heidelberg momentan keine Beschränkungen für den B.A. Übersetzungswissenschaft. Eine große Affinität zu Sprachen ist aber in jedem Fall empfehlenswert, idealerweise sind bereits zu Beginn des Studiums gute Kenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen vorhanden.

Hier finden Sie eine Auswahl von renommierten und beliebten Hochschulen mit Studienangeboten speziell für Dolmetscher und Übersetzer:

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Literaturübersetzer
www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/lue

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Seminar für Übersetzen und Dolmetschen
www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/neuphil/iask/sued/studium/studium.html

Fachhochschule Köln, Institut für Translation und Mehrsprachige Kommunikation
www.f03.fh-koeln.de/fakultaet/itmk

Universität Leipzig, Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie
www.uni-leipzig.de/~ialt/JOOMLA/

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften in Germersheim
www.fask.uni-mainz.de

Sprachen und Dolmetscher Institut München (SDI)
www.sdi-muenchen.de

Universität des Saarlandes, Angewandte Sprachwissenschaft sowie Übersetzen und Dolmetschen
fr46.uni-saarland.de

Umfangreiches Informationsmaterial über Ausbildungswege und Berufsbilder von Dolmetschern und Übersetzern sowie Links zu weiteren Universitäten und Fachhochschulen sind auf den Internetseiten des Bundesverbands für Dolmetscher und Übersetzer, BDÜ zu finden: www.bdue.de

Eine Übersicht über Studienmöglichkeiten im Bereich Übersetzen bietet das Internetangebote studieren.de. Unter dem Oberbegriff Sprach- und Kulturwissenschaften sind die unterschiedlichsten Studiengänge gelistet und in einzelnen Kategorien zusammengefasst, wie z.B. unter Sprachwissenschaft und Übersetzungswesen.
studieren.de/fachbereiche

Montag, 21. September 2009

Die Leidenschaft für Sprachen zum Beruf machen

Sie haben Spaß an neuen Sprachen, sind ein richtiger „Fremdsprachennarr“? Dann machen Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf! Wichtige Infos und zahlreiche Anregungen finden Sie vom 20. bis 22. November 2009 auf der Expolingua Berlin. Bei der internationalen Sprachenmesse steht in diesem Jahr das Thema „Dolmetschen und Übersetzen“ im Mittelpunkt.

Dabei soll insbesondere auf die zahlreichen Karrieremöglichkeiten im Sprachenbereich aufmerksam gemacht werden. Ein wichtiger Arbeitgeber ist zum Beispiel die Europäische Union, die auf der Messe vor Ort sein wird. So sucht die Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission dringend Nachwuchs: „Die Verstärkung unseres Teams in allen Sprachen stellt uns vor eine große Herausforderung, da in naher Zukunft zahlreiche qualifizierte Dolmetscher in den Ruhestand treten werden. Allein für die deutsche Sprache suchen wir in den nächsten zehn Jahren mehr als 100 Dolmetscher,“ so Marco Benedetti von der Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission.

Auf diesem Blog erfahren Sie Wissenswertes ums Thema Sprachberufe. Interviews mit Übersetzern und Dolmetschern sind dabei genauso geplant wie Hinweise über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Neugierig geworden? Schauen Sie regelmäßig vorbei, der Blog wird laufend aktualisiert.

Donnerstag, 3. September 2009

Schwerpunkt "Dolmetschen und Übersetzen" auf der Expolingua Berlin 2009

Ob internationale Konferenz, Weltkonzern, Verlag oder Filmset – überall gibt es vielfältige und spannende Fremdsprachenberufe. Auf der Sprachenmesse Expolingua Berlin steht in diesem Jahr das Thema „Dolmetschen und Übersetzen“ im Mittelpunkt. Vom 20. bis 22. November können sich Interessierte ausführlich über Sprachberufe informieren. Veranstaltungsort ist das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin-Mitte.

Mehr zum Schwerpunkt in diesem Jahr erfahren Sie in Kürze hier auf diesem Blog!

Weitere Infos zur Messe gibt es unter: www.expolingua.com/Berlin