Dienstag, 23. November 2010

EXPOLINGUA Berlin 2010 – Chinesisch zum Entdecken und Erleben



Die 23. Expolingua Berlin, Deutschlands internationale Messe für Sprachen und Kulturen, ist am Sonntag, dem 21. November erfolgreich zu Ende gegangen. 182 Aussteller aus 26 Ländern präsentierten 13 086 Besuchern ihr Angebote zum Thema Sprachenlernen und –lehren.

Zur Gastsprache Chinesisch hatte die Messe einiges zu bieten. Unter dem Dach der chinesischen Organisation Hanban waren elf Konfuzius-Institute vor Ort. Hier gab es neben Informationen zur Sprache und Kultur Chinas auch Performances und Tanzeinlagen zu sehen.

Zur chinesischen Sprache informierten außerdem das Chinesische Kulturinstitut Berlin, das International House Xi'an, Mandarin Home sowie das LSI Landesspracheninstitut Bochum. Im Vortragsprogramm der Expolingua konnten die Besucher zusätzlich erfahren, wie man einfach und schnell Grundkenntnisse in der chinesischen Sprache erwerben kann, was sich hinter den geheimnisvollen Schriftzeichen verbirgt und dass Chinesisch lernen gar nicht so schwer ist.

Impressionen von der EXPOLINGUA Berlin 2010 gibt es in der Bildergalerie. Die nächste internationale Messe für Sprachen und Kulturen findet vom 26. bis 28. Oktober 2011 wieder im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin statt.

EXPOLINGUA Berlin

Donnerstag, 18. November 2010

Expolingua Berlin startet am morgigen Freitag!

Die Expolingua Berlin steht kurz bevor: Die Messe startet morgen, am 19. November, im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin-Mitte. Bis Sonntag, dem 22. November, können sich Besucher im Rahmen des Messeschwerpunkts „Chinesisch“ rund um die chinesische Sprache und Kultur informieren. Zum persönlichen Gespräch vor Ort sind
  • Chinesisches Kulturzentrum Berlin, Deutschland / China
  • Confucius Classroom Munich, Deutschland
  • Confucius Institute at Frankfurt University , Deutschland
  • Confucius Institute at the University of Duesseldorf , Deutschland
  • Confucius Institute at the Free University of Berlin, Deutschland
  • Confucius Institute at the University of Duisburg-Essen, Deutschland
  • Confucius Institute at the University of Freiburg, Deutschland
  • Confucius Institute at the University of Hamburg , Deutschland
  • Confucius Institute at the University of Heidelberg , Deutschland
  • Confucius Institute at the University of Leipzig , Deutschland
  • Confucius Institute at Trier University, Deutschland
  • Confucius Institute in Hannover, Deutschland
  • Confucius Institute Nürnberg at Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Hanban (Confucius Institute Headquarters), China
  • International House Xi'an, China
  • LSI Landesspracheninstitut Bochum, Deutschland
  • Mandarin Home / Eazy English, China/Indien
Auch das Vortragsprogramm hat Einiges zum Thema zu bieten. In Mini-Sprachkursen können sich die Besucher an drei Tagen in Chinesisch ausprobieren. Darüber hinaus informieren Experten, wie man einfach und schnell Grundkenntnisse in der chinesischen Sprache erwerben kann, was sich hinter den geheimnisvollen Schriftzeichen verbirgt und dass Chinesisch lernen gar nicht so schwer ist. Einen Überblick zu den Beiträgen zur chinesischen Sprache finden Sie hier.

Doch nicht nur die chinesische Sprache ist Thema der Messe. Insgesamt präsentieren sich 182 Aussteller aus 26 Ländern und informieren über verschiedene Möglichkeiten des Fremdsprachenlernens und –lehren. Darunter sind Sprachschulen aus dem In- und Ausland, Sprachreiseveranstalter und Austauschorganisationen sowie Botschaften, Kulturinstitute, Fremdenverkehrszentralen und Verlage. Das Vortragsprogramm bietet rund 100 Beiträge zu den Themen Sprachenlernen und Auslandsaufenthalte. Fremde Sprachen können direkt in Minisprachkursen getestet werden. Ein Highlight bildet außerdem eine Vortragsreihe speziell zum Sprachenlernen für Vorschulkinder.

Alle Aussteller und Programmpunkte sind im Internet zu finden unter www.expolingua.com

Freitag, 12. November 2010

Herausforderungen beim Chinesischlernen

Im Gespräch mit der Sprachkursabteilung des Chinesischen Kulturzentrums Berlin haben wir mehr über die Hürden beim Chinesischlernen erfahren.

Wie lange benötigt ein Chinesischlerner, um sich auf Chinesisch verständigen zu können?

Es kommt darauf an, wie oft er das Unterrichtsangebot in Anspruch nimmt. Wenn er zwei Mal in der Woche à 2 Stunden am Chinesisch Unterricht teilnimmt, benötigt er etwa sechs bis neun Monate. Danach kann er sich in einfachen Lebenssituationen verständigen.

Um komplett verhandlungssicher zu sein, wird weitaus mehr Studienzeit benötigt. Am empfehlenswertesten ist es ein Jahr bei uns Chinesisch zu lernen und dann noch einige Zeit in China zu leben.

Wie kann man sich den Lernprozess vorstellen?

Wenn man Chinesisch lernt, lernt man es wie andere Sprachen mittels Aussprache und Schrift. Man lernt zuerst die Aussprache und die Betonung sowie die Grundlagen der Schriftzeichen. Am Anfang liegt der Fokus ganz klar beim Sprechen. Fortgeschrittene lernen die Aussprache und die Schriftzeichen parallel.

Vorlieben beim Lernen sind bei den Schülern dabei ganz unterschiedlich. Manche Schüler begeistern sich für die Schriftzeichen, weil sie so viel über unsere Kultur erfahren. Andere sprechen lieber und üben die vier Töne.

Wo liegen die Hürden beim Lehren der chinesischen Sprache?

Die Schriftzeichen sind ja in einer ganz anderen Kultur entstanden. Es ist nicht immer leicht, Mitteleuropäern die andere Denkweise, die der Schrift zu Grunde liegt, zu vermitteln.

Mein Tipp: Nutzen Sie jede Gelegenheit, die sich Ihnen bietet, um Chinesisch zu sprechen und auch zu lesen.

Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede vom deutschen zum chinesischen Alltag?

Auf diese Frage gibt es viele Antworten. Die anschaulichsten Beispiele sind die Ess- und Trinkgewohnheiten. Chinesen benutzen Stäbchen während Deutsche mit Messer und Gabel essen. Chinesen trinken gerne Tee, die Deutsche trinken lieber Kaffee.

Zum Schluss noch ein kurzer Abstecher in den kulinarischen Bereich: Welche chinesische Spezialität fehlt Ihnen hier in Deutschland? Gibt es eine deutsche Speise, die sie besonders mögen?

In China ist die Auswahl an Meeresfrüchten viel größer als in Deutschland, das fehlt mir ab und an.
Eine meiner liebsten Speisen in Deutschland ist jedoch das gegrillte Berliner Eisbein mit Sauerkraut.

Montag, 8. November 2010

Chinesisch - Schnupperkurs

Einen ersten Einblick bietet der Expolingua Berlin Online-Schnupperkurs in die chinesische Sprache. Der kleine Überblick konnte mit Unterstützung von unserem Partner Das China Büro e.V. realisiert werden.

Die Begrüßung auf Chinesisch


Ni Hao
Hallo

Das linke Zeichen bedeutet du und wird in Pinyin ni (im dritten Ton: fallend-steigenden) ausgesprochen.
Das rechte Zeichen bedeutet gut und wir in Pinyin hao (auch im dritten Ton: fallend-steigenden ausgesprochen.

Die chinesische Begrüßungsformel Ni hao ist gleich wie Hallo auf Deutsch. Die Antwort der angesprochenen Person sollte ebenfalls Ni hao sein.

Der Abschied auf Chinesisch


Zai Jian
Auf Wiedersehen

Das linke Zeichen bedeutet "noch" oder "wieder" und wird in Pinyin zai (im vierten Ton: fallend) ausgesprochen.
Das rechte Zeichen bedeutet "sehen" und wird in Pinyin jian (ebenfalls im vierten Ton: fallend) ausgesprochen.
Zusammen entspricht es "Auf Wiedersehen" auf Deutsch.

Freitag, 5. November 2010

Chinesisch – meistgesprochene Muttersprache

Ein Gastbeitrag von Dr. Susanne Buschmann
Chinesisches Kulturzentrum Berlin. 美

Für Mitteleuropäer kaum vorstellbar, aber wahr: Chinesisch ist die meist-gesprochene Muttersprache der Welt. Mehr als ein Fünftel der Weltbevölkerung spricht Chinesisch, auch wenn man berücksichtigt, dass sich diese Sprache in viele, zum Teil sehr unterschiedliche Dialekte aufgliedert. Kann man Chinesisch deshalb schon als eine Weltsprache einordnen? In China ist zu dieser Frage in jüngster Zeit eine lebhafte Diskussion entbrannt, denn nach wie vor ist es eine Tatsache, dass Chinesisch vor allem von den Chinesen selbst gesprochen wird. Dabei ist zu beachten, dass Chinesisch über die 1, 3 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China hinaus auch noch von mehreren Hundert Millionen Auslands-Chinesen als Muttersprache benutzt wird.

Der Blick auf die Situation im letzten Jahrzehnt zeigt hier einen deutlichen Wandel hinsichtlich der Nutzung im World Wide Web.Hier ist Chinesisch zum Beispiel nach Englisch die zweithäufigste Sprache geworden – nicht zuletzt dadurch, dass es Hunderte Millionen Chinesen gibt, die das Internet täglich nutzen. Und schon seit über 60 Jahren ist Chinesisch eine anerkannte Amtssprache der UNO. Immer mehr verbreitet sich international die Erkenntnis, dass eine Erschließung des Reichtums der Kultur und der Geschichte Chinas, die über das Oberflächliche hinausgeht, nur durch die Kenntnis seiner Sprache und Schrift möglich ist. Ganz folgerichtig nimmt mit der wachsenden Rolle Chinas in der internationalen Staatengemeinschaft gegenwärtig in vielen Ländern der Welt die Nachfrage nach dem Erlernen des Chinesischen deutlich zu, so auch in Deutschland und in Berlin.

Chinesisch lernen in jedem Alter

Nicht nur junge Leute, sondern auch viele ältere Menschen lassen sich auf die Sprache ein, und das, obwohl Chinesisch allgemein als schwer zu erlernen gilt. Dabei machen dann viele die Erfahrung, dass das gesprochene Chinesisch für europäische Ohren zunächst zwar recht fremdartig klingt, Chinesisch ist eine Sprache mit verschiedene Tonen, aber durchaus erlernbar ist.

Die Beherrschung der chinesischen Schrift hingegen kostet im Vergleich zu alphabetischen Systemen viel mehr Zeit und Mühe. Aber der Aufwand lohnt sich. Denn erst durch die Kenntnis der chinesischen Schrift erschließt sich dem Europäer tatsächlich der Zugang zur alten und neuen Kultur Chinas. Die chinesische Schrift, das älteste erhaltene Schriftsystem der Welt, ist nicht nur einst von anderen Kulturen Ostasiens übernommen worden; auch heute spielt sie im Modernisierungsprozess Chinas eine immer wichtigere Rolle. Es handelt sich dabei um eine sehr lebendige Schrift, die nicht nur als ein praktisches Verständigungsmittel in China und in Ostasien dient, sondern in der sich zugleich die Kultur Chinas auf besondere Weise widerspiegelt. Diese enge Verbindung von Sprache und Schrift mit Geschichte, Kultur, Lebensweise, Philosophie und Gefühlswelt einer Nation stellt mit Sicherheit ein einzigartiges Phänomen in der Welt dar.

Mittwoch, 3. November 2010

Das Shanghai Writing Program

Dieser Artikel erscheint in Medienpartnerschaft mit dem Deutsch-Chinesischen Kulturnetz www.de-cn.net. Dabei geht es um das Shanghai Writing Program 2010. Im Auftrag des Deutsch-Chinesischen Kulturnetzes führte Li Jianming (李健鸣) ein Interview mit Wang Anyi (王安忆), der Vorsitzenden des Shanghaier Schriftstellerverbands.

Die in China bekannte chinesische Schriftstellerin Wang Anyi wurde 1954 in Nanjing geboren und wuchs in Shanghai auf. Ihr Hauptwerk The Song of Everlasting Sorrow wurde bei der 5. Verleihung des Mao-Dun-Literaturpreises ausgezeichnet und später verfilmt. Seit 2001 ist Wang Anyi Vorsitzende des Shanghaier Schriftstellerverbands. Sie war oft zu Gast in Deutschland und hat dort an Lesungen und Diskussionen teilgenommen.

Können Sie uns erzählen, wie dieses Programm entstanden ist?

So ein Programm schwebte mir schon seit geraumer Zeit vor. 1983 hatte ich meine Mutter - die berühmte, bereits verstorbene Schriftstellerin Ru Zhijuan (茹志鹃) - zu einem internationalen Schriftstellerprogramm an der Universität Iowa begleitet, das von Nie Hualing (聂华苓) und ihrem Mann veranstaltet wurde. Das hat mich damals stark inspiriert. Nach und nach hat die Idee, in Shanghai eine ähnliche Veranstaltung auf die Beine zu stellen, dann Gestalt angenommen, doch die Voraussetzungen haben lange nicht gestimmt. Erst als vor drei Jahren das Führungsgremium des Shanghaier Schriftstellerverbands seine aktive Unterstützung zusagte, konnte mein Wunsch realisiert werden. Wir übernehmen für die ausländischen Autoren die Flugtickets, die Unterkunft und – für zwei Monate – die Lebenshaltungskosten, das sind beträchtliche Ausgaben. Freilich sind wir nun in der Lage, diese Kosten voll und ganz tragen.

Was sind die Ziele dieses Programms?
Wir wollen ausländische Autoren nach Shanghai holen, um ihnen Literatur aus Shanghai und China nahezubringen. Natürlich hoffen wir auch, dass sie etwas von unserer Literatur in die Welt tragen.

Und wie läuft das Programm konkret ab?

Das Programm findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt. Im ersten Jahr kamen drei Autoren, im Jahr darauf fünf und nun sind es sieben. Wir haben uns von Anfang an dafür entschieden, die Schriftsteller nicht in Hotels, sondern in chinesischen Wohnvierteln unterzubringen, damit sie ein chinesisches Lebensumfeld kennenlernen können. In den letzten beiden Jahren haben wir durchgängig ein sehr positives Feedback von den ausländischen Autoren erhalten. So haben die Schriftstellerinnen, die im ersten Jahr aus Japan, Kanada und Australien kamen, das Programm nach ihrer Rückkehr von sich aus an andere Schriftsteller weiterempfohlen. Unser Programm wird auch von den chinesischen Konsulaten einiger Länder aktiv unterstützt, unter anderem von denen aus Tschechien, Israel und Schweden.

Die Autoren gestalten ihren Aufenthalt in Shanghai überwiegend selbst, sie müssen lediglich einen Vortrag zu einem von uns vorgegebenen Thema halten und einmal für ein Gespräch mit Studenten der Fudan-Universität zur Verfügung stehen. Im ersten Jahr lautete das Thema „Heimat und Fremde“, im zweiten Jahr „Where do you come from“, es ging also um Heimatliteratur und den Heimatbegriff, und auch darum, das Eigene in Frage zu stellen. In diesem Jahr hingegen lautet das Motto „Stadt und Schreiben“, das berührt vor allem Fragen des Arbeitens und Überlebens von Autoren, die in Städten leben. Denn dieses Jahr findet ja auch die EXPO in China statt, und die steht unter dem Motto „Better City – Better Life“.

Gab es auch Probleme bei der Umsetzung des Programms?


Natürlich. Zunächst bei der Auswahl der Autoren. Unser Projekt ist zwar kein Austauschprogramm, aber wir mussten uns dennoch mit den Kulturinstitutionen anderer Länder in Verbindung setzen, um uns von ihnen Schriftsteller vorschlagen zu lassen. Einige berühmte Schriftsteller lassen sich kaum für eine Einladung gewinnen, denn sie sind furchtbar beschäftigt. Außerdem werden viele Angelegenheiten über Agenten organisiert, was es unmöglich macht, direkten Kontakt mit diesen Autoren aufzunehmen.

Selbstverständlich gibt es auch sprachliche Barrieren, aber die normalen Anforderungen des Alltags, also nach dem Weg zu fragen oder etwas einzukaufen, stellen eigentlich kein Problem dar, denn in Shanghai sprechen viele Leute ein paar Brocken Englisch. Wenn die Autoren Besuche und Besichtigungen machen, an Podiumsdiskussionen teilnehmen oder einen Vortrag halten, stellen wir ihnen stets einen Dolmetscher zur Seite.

Inhaltlich gesehen haben wir in den vergangenen zwei Jahren zu viele touristische Aktivitäten unternommen. Das wollen wir dieses Jahr anders machen. Beispielsweise möchten wir den ausländischen Autoren mehr von den Randgebieten Shanghais zeigen und mit ihnen zum Beispiel Schulen von Wanderarbeiterkindern besuchen, damit sie nicht nur die Entwicklung der Stadt sehen, sondern auch die neuen Probleme, die sich aus dieser Entwicklung ergeben.

Auch die Kommunikation mit ausländischen Kulturinstitutionen kann sich schwierig gestalten, vor allem, wenn es keine regelmäßigen Kontakte gibt.

Welche Auswirkungen hat das Programm in der Gesellschaft?

Einen sehr positiven. Zum einen sind die Studenten der Fudan-Universität äußerst interessiert an den Vorträgen der Schriftsteller und nehmen auch gerne an deren Diskussionsveranstaltungen teil. Aber auch die Shanghaier Autoren profitieren von dem Kontakt mit den ausländischen Schriftstellern. In anderen Ländern gibt es meist keine Schriftstellerorganisationen, und wenn wir ins Ausland reisen, ist es oft sehr schwer, mit echten Schriftstellern zusammenzutreffen. Auch die Shanghaier Medien beteiligen sich aktiv an unserem Programm, so wurde zum Beispiel in der englischen Ausgabe der Shanghai Daily wurde über unsere Aktivitäten berichtet.

Haben Sie neue Pläne für das Programm?

Ja, ich wünsche mir, dass wir in Zukunft den Schwerpunkt auf die Entwicklungsländer legen können und mehr Schriftsteller aus Dritte-Welt-Ländern nach Shanghai einladen.

Sie waren schon in Deutschland, welchen Eindruck haben sie von der deutschen Literatur?

Ich habe zwar keine umfassende kulturelle Bildung genossen, aber die Übersetzungen insbesondere der europäischen Literatur und natürlich auch deutscher Werke haben mich stark beeinflusst. Ich war bereits einige Male zu Besuch in Deutschland, habe auch eine Weile in Bonn gelebt und den dortigen Alltag kennengelernt. Mir ist aufgefallen, dass die Deutschen sehr anti-materialistisch eingestellt sind. Allerdings fand ich das Leben in Deutschland alles in allem etwas dröge.

Eine Frage zum Schluss: Würden Sie uns verraten, woran Sie derzeit arbeiten?

Seit einem halben Jahr schreibe ich an einem neuen Roman. Der Roman spielt in Shanghai und schildert eine Geschichte aus der Ming-Zeit. Ich werde das Buch noch dieses Jahr fertig schreiben.

Wang Anyi, vielen Dank für das Gespräch!

Interview/Text: Li Jianming (李健鸣)
Übersetzung: Julia Buddeberg
Oktober 2010

Links zum Thema
Shanghaier Schriftstellerverband
Tina Uebel Reiseblog
Zum Originaltext

Bildquellen:
Wang Anyi 2005 in Shanghai, Foto: Zhang Peng © ImagineChina
Teilnehmer des „Shanghai Writing Program 2010“ © Schriftstellerverband Shang